Kondition, Reaktion, Konzentration – Jahresabschlussturnier im Degenfechten in Heidelberg – TSG Rohrbach
Zum internationalen Weihnachtsspecial lud der Nordbadische Fechterbund in das Fechtzentrum des Heidelberger Fechtclubs. 32 Fechterinne und Fechter ließen es sich nicht nehmen, an diesem letzten Turnier für 2021 teilzunehmen. Die Domstädter folgten dem Ruf und sandten 3 Fechterinnen und Fechter, um sich im Wettbewerb den Heidelberger Leistungsfechtern zu stellen.
Man musste für diesen Tag früh anreisen. Die Hygieneschutzregeln verlangten neben der Vorlage des doppelten Impfnachweises, ebenfalls einen Vor-Ort-Test. Dann konnte ebenso früh das Turnier gestartet werden. Gefochten wurde ein offenes 32-Tableau, jeder Platz wurde ausgefochten. Das Turnier war für alle Altersklassen offen. So kam es, dass man in der Auswahl ebenso auf Hochleistungsathleten, wie auf Fechteleven traf. Auch wurde in der Gegnerauswahl weder nach Altersklasse noch nach Geschlecht getrennt. So forderte dieses Fechtturnier Konzentration und Ausdauer für den ganzen Tag.
Bereits die Vorrunde umfasste vier Runden mit je 8 Teilnehmern in denen die Wetzlarer Seniorenfechter auf herausragende Athleten wie Peter Bitch, Heidelberger FC, (Weltmeister U20 in 2015, Taschkent, Kaderfechter mit Ranglistenplatz, Rangposition in mehreren nationalen und internationalen Meisterschaften); Florian Maunz, Heidelberger FC, (mehrfacher Ranglistenplatz in nationalen und internationalen Wettkämpfen u.a. Rang oder Carolin Breitwieser, TSG Friesenheim (mehrfache Erstplatzierte auf der Süddeutschen Rangliste ) in der Altersklasse der Aktiven stießen. Auch lag der Altersunterschied zwischen dem jüngsten und ältesten Fechter bei nahezu 50 Jahren.
Und die Wetzlarer Fechter behaupteten sich. Aus der Vorrunde für die Endausscheidung konnten sich vom Wetzlarer TV Anna Dörr, Heinz-Dieter Schmidt und Martin Zieher qualifizieren.
Das nun die Fechtrunden nicht einfacher wurden, zeigte sich bereits am Gegner von Martin Zieher. Er stieß auf Michael Burkardt (Darmstädter FC), mehrfache Meisterschaftsplatzierung und Rang 3 der europäischen Seniorenrangliste und konnte gegen ihn nur 3 Treffer setzen. Das Gefecht endete weit abgeschlagen mit 3:15 für Burkhardt. Im weiteren Verlauf des Rundenkampfes setzte sich Zieher jedoch durch und gewann anschließend gegen Alexandros Antonopoulos, E.A.Xifaskias Griechenland, mit 15:14. Abschließend reichte es für Platz 25 im Endergebnis.
Auch die Wetzlarerin Anna Dörr hatte zu kämpfen und erzielte in der auf 15 Treffer, bzw. 3*3 Minuten dauernden Fechtrunden anfangs Achtungstreffer bei ihren Gegnern. So lag sie im Gefecht gegen Günther Gerhardt (FS Germania Solingen) im zweiten Drittel gleichauf, Gerhardt entschied die Schlussrunde dann unter Aufbietung mehrerer Fléches mit 9:15. Im Anschließenden Gefecht gegen den späteren Turniersieger Florian Maunz, konnte Dörr gegen Tempo und Präzision ihres Gegners nicht lange widerstehen. Maunz gewann mit 3:15. Für Anna Dörr bedeutete dies Platz 29.
Das jüngste Mitglied der Wetzlarer Seniorenfechter, Heinz-Dieter Schmidt, bestand die Vorrunde mit akzeptablen Ergebnis von 4:5 Treffern gegen Alexandros Antonopoulos und qualifizierte sich ebenso für die Endausscheidung. Schmidt, der erst seit etwas mehr als 2 Jahren aktiver Degenfechter ist, erzielte eine Achtungsleistung. Berücksichtigt man die coronabedingten Trainingsausfälle und somit auch fehlende Turniererfahrung, so war für ihn ein respektvolles Turnierergebnis abschließend erreicht. Er unterlag zwar im Schlusskampf gegen Darin Mohr (Heidelberger Fechtverein) mit 6:15, erzielte aber für die Wertung eine günstige Trefferquote. Mit Platz 24 erreichte er von den teilnehmenden Wetzlarer Fechtern, die beste Position.
Erwähnenswert sei noch die Platzierung von Mika Ehringhaus vom Dillenburger FC. Das junge Fechttalent erreichte in Heidelberg Platz 5 in der Gesamtwertung. Auch der Wetzlarer Heinz-Dieter Schmidt stieß in der Vorrunde auf ihn. Diese Auseinandersetzung entschied Ehringhaus für sich und platzierte sich in der Schlussrunde gleich auf die vorderen Rangplätze.
Für die Wetzlarer Fechterinnen und Fechter war dies eine für die Jahresbilanz erfolgreiche Begegnung und die Ergebnisse der Domstädter können sich angesichts der jüngeren und stärkeren Konkurrenz sehen lassen. Schließlich ist die Teilnahme eine sportliche Ehre und zeigt auch die Dynamik, die diese Sportart dem Seniorensport anbietet. Kondition, Reaktion, Konzentration sind wichtige Faktoren, um auch im sogenannten Alter fit zu bleiben und auch jüngeren Sportlern im Wettkampf entgegenzutreten.